

Prolog
Der Pacific Crest Trail und ich
Kennst Du das Buch „Laufen. Essen. Schlafen.“ von Christine Thürmer? Oder das Buch „Allein“ von Tim Voors? Oder vielleicht kennst Du das Buch „Wild: From Lost to Found on the Pacific Crest Trail“ von Cheryl Strayed, welches später als Film „Der grosse Trip – Wild“ von Jean -Marc Vallée mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle in die Kinos kam?
Die drei erwähnten Titel habe etwas gemeinsam. Sie handeln von der Durch-Wanderung (oder Thru-hike) des Pacific Crest Trails (PCT).
Doch Vorsicht! Der Genuss dieser Lektüre oder das Betrachten des Films als auch der beinahe unzähligen Videos zum PCT auf YouTube könnte auch bei Dir den Wunsch wecken, einmal den gesamten PCT durch-wandern zu wollen.
Meine erste Begegnung mit dem PCT hatte ich schon viel früher. Das war 1992 während meinem Sprachschul Aufenthalt in Los Angeles. Damals hatte ich das erste Mal die Gelegenheit den Sequoia und Kings Canyon National Park zu besuchten.
Durch die 2015 erfolgte Oscarnomination von Reese Witherspoon als Beste Hauptdarstellerin im Film „Der grosse Trip- Wild“ wurde ich erneut auf den PCT aufmerksam.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich allerdings andere Ziele, nämlich den Jungfrau Marathon erfolgreich zu beenden, was ich dann 2017 auch tatsächlich geschafft habe! Ich konnte mir damals überhaupt noch nicht vorstellen, einmal den Wunsch zu haben, diesen Thru-hike zu absolvieren.
„Warum machst du das?“, werde ich immer wieder gefragt. Ich tue dies nicht aus einem einzelnen Grund. Das sind bei mir verschiedene Beweggründe. Vielleicht am wichtigsten sind: ich liebe das Wandern, die Natur geniessen, mich auf ein neues Abenteuer einlassen und dem Unbekannten stellen, neue Begegnungen erleben und neue Freunde finden, Zeit für mich haben und Zeit mit mir verbringen, mich nochmals ein bisschen besser kennen lernen, das Hier und Jetzt in den Vordergrund stellen.
Meine Arbeit als Pflegefachmann hat mir all zu oft vorgeführt, wie schnell sich das Leben durch eine unheilbare Krankheit verändern kann. Plötzlich werden Träume unerreichbar. Bisher Wichtiges wird unwichtig, der Blickwinkel ändert sich und führt zu der Erkenntnis, oh hätte ich doch nur … als ich noch dazu in der Lage war.
Ich habe jetzt die Möglichkeit dieses Abenteuer zu erleben. Wie es morgen sein wird, weiss ich nicht. Also packe ich jetzt die Gelegenheit.